Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.

Albert Schweitzer

Freitag, 21. Februar 2014

unTitlEd 0.1

Manchmal steht man sich selbst im Weg. Und man weiß es auch. Aber schwieriger als jedes andere Hindernis, ist es, sich selbst aus dem Weg zu räumen... Spaß beiseite... man kennt das Problem, oder glaubt es zu kennen, vielleicht ahnt man es auch nur, aber findet keinen Weg daraus. Man versucht alles Mögliche und scheitert. Scheitern ist menschlich. Scheitern ist ok. Sagt man. Aber es fühlt sich nicht ok an. Und dann fühlen sich die Augen mit Tränen, wenn der Raum voll mit Menschen ist. Es drückt so stark, dass es einen beinahe zerreißt. Und dann flieht man in eine ruhige Ecke, um es bloß nicht vor anderen rauszulassen. Und außer 2-3 Tränen kommt nichts raus. Und dann fühlt man sich noch unfähiger. Nicht mal die eigenen Tränen im Griff zu haben. Als ob auch sie sich gegen einen verschworen hätten. Emotionen sind unbeständig. Und kaum jemand hat sie unter Kontrolle. Aber während andere lachen, wenn es ihnen gut geht und weinen, wenn es ihnen schlecht geht... lacht man selbst, wenn einem schlecht ist und kann nicht mal weinen, außer es geht nicht mehr. Und wenn, dann passiert es wie immer wegen einer Kleinigkeit, die das berühmte Faß zum Überlaufen bringt. Dabei ist alles in Ordnung. Man hat wundervolle Freunde, unternimmt viel, erfühlt sich einen Traum nach dem anderen, nach und nach kommt alles an seinen Platz, eins nach dem anderen setzt sich das Puzzle zusammen. Glaubt man. Bis man merkt, dass die Leere immer größer wird. Oder einfach nur sichtbar? Je mehr man rastlos herumirrt und nach Action sucht, umso mehr fällt man in dieses Loch, dass einen danach jedes Mal Zuhause erwartet. Unerträgliche Stille im Herzen. Die einfache Frage „Wir geht’s?“ wird immer schwerer zu beantworten. Und je ehrlicher man antworten würde, desto länger würde diese Antwort ausfallen müssen. Drumherum ist es wundervoll. Dinge, die man nie zuvor für möglich gehalten hätte, werden plötzlich Realität. Und trotzdem sitzt innen drin immer noch das kleine traurige Kind und sucht nach der Umarmung, die ihm verwehrt geblieben ist...

[5. Oktober 2013]

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