Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.

Albert Schweitzer

Freitag, 21. Februar 2014

Wege

Es gibt Dinge, die jegliches Gefühl für Raum und Zeit zum Stehen bringen. Es können Abende mit Menschen sein, bei denen man das Gefühl hat, einfach Selbst sein zu können. Manchmal sind es auch Gerüche, Geräusche oder Melodien. Auch eine bestimmte Art, wie der Wind die Haut umspielt. Und dann gibt es Orte, an denen man noch nie vorher war. Wo man die Menschen kaum versteht. Und keine Ahnung hat, wo etwas ist und wohin man geht. Doch wenn man da ankommt, braucht es keine Karte. Es fühlt sich vertraut an. Wie ein innerer Kompass. Einfach richtig. Entgegen jeder Logik oder sonstiger Vorlieben. Man liebt Metropolen, aber auch endlose Landschaften. Und dann gibt es da diese eine "Gerade-so"-Großstadt, die sich in Windeseile ins Herz kämpft.
… und dann sind da die Orte, an denen man aufgewachsen ist, und wenn man heute da steht und mittendrin zwischen all den Menschen und Häusern, nicht mehr fühlt, als das, was ein Wanderer in der Fremde fühlen würde. Man kennt das Haus um die Ecke und weiß, dass früher zwei Straßen weiter ein Kiosk war. Oder eine Schule. Ein bestimmtes Haus...
Wohin wir gehen. Wer wir sind. Was wir tun und lieben. Das bestimmt nicht der Ort, wo wir herkommen. Das ist die Summe der Lebenswege, der Menschen, denen man begegnet, der Gefühle, die in einem entfacht werden. Der Stürze, Siege und manchmal einfach nur ein schwacher Windhauch...

[Mitte Oktober 2013]

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